NTPs - Nichttechnische Projektzusammenfassungen
Seit dem Inkrafttreten des Dritten Gesetzes zur Änderung des Tierschutzgesetzes und der Tierschutz-Versuchstierverordnung im Jahr 2013 ist jedem Antrag auf Genehmigung eines Tierversuchsvorhabens eine allgemeinverständliche nichttechnische Projektzusammenfassung (NTP) beizufügen. Das BfR veröffentlicht die NTPs im Internet in der Datenbank AnimalTestInfo, um die Bürgerinnen und Bürger über Tierversuche zu informieren. Die NTPs geben Auskunft darüber, welchem Zweck die Tierversuche dienen, welche Nutzen sie verfolgen und was für Schäden und Belastungen bei den eingesetzten Tieren erwartet werden. Auch die Anzahl und die Art der zur Verwendung vorgesehenen Tiere (Mäuse, Ratten usw.) sowie alle getroffenen Maßnahmen, um den Einsatz von Tieren im Voraus zu vermeiden (Replacement), deren Zahl im Versuch zu vermindern (Reduction) oder ihr Wohlergehen zu verbessern (Refinement) werden in den NTPs angegeben.
Das Deutsche Zentrum zum Schutz von Versuchstieren (Bf3R) entwickelte im Rahmen des 3R-SMART Projektes einen videobasierten Leitfaden zur Erstellung von NTPs.
Episode 1: Warum werden NTPs geschrieben?
Die drei Naturwissenschaftler:innen Balthazar, Janine und Martin möchten feiern. Der Tierversuchsantrag ist endlich fertig geschrieben. Aber Halt! Da fehlt doch noch die nichttechnische Projektzusammenfassung - NTP! Die Kaffeepause lockt mit leckerem Kuchen, aber ohne die NTP kann der Antrag nicht eingereicht werden.
Doch warum soll sollte man sich hier überhaupt Mühe geben? Steht nicht alles schon im Antrag? Die drei möchten es richtig machen und diskutieren über die Vorteile und nachhaltigen Effekte, die eine gut geschriebene NTP hat.
Episode 2: Warum ist die NTP nicht technisch?
Die drei Wissenschaftler:innen sind ratlos. Wie soll man die komplizierten Vorgänge denn einfach beschreiben? Janine argumentiert für präzise und korrekte Formulierungen, aber ist es dadurch besser verständlich? Sie holen sich Rat bei Janines Cousine. Durch deren überraschendes Feedback beginnen die drei zu verstehen, dass wissenschaftlich korrekt nicht gleichbedeutend mit verständlich ist.
Episode 3: Warum muss die NTP allgemeinverständlich sein?
Martin ist besorgt. Kann eine gut geschriebene NTP zu viel verraten? Können seine Ideen geklaut werden? Janine und Balthazar versuchen ihn mit Beispielen zu überzeugen, dass eine gut verständliche NTP weniger technische Details enthält und der Ideenklau somit enorm erschwert wird. Sie holen sich Hilfe und machen Martin deutlich wie die Bürgerinnen und Bürger von der NTP profitieren können.
Episode 4: Struktur und Perspektive
Die drei kommen nicht weiter und wollen sich Feedback von Martins Mutter holen. Sie gehen zur Bushaltestelle, wo sie mit einigen Wartenden ins Gespräch kommen. Doch niemand versteht sie. Sie lernen, unnötige Details auszulassen, die Perspektive der Bürgerinnen und Bürger einzunehmen und wie wichtig es ist, dass die NTPs eine klare Struktur haben.
Die Naturwissenschaftler:innen suchen nach einem Leitfaden, der ihnen in der Praxis helfen kann.
Doch der Bus kommt einfach nicht.
Episode 5: Betriebsblind
Die drei nehmen ein Taxi. Im Gespräch mit dem Taxifahrer kommt es zu einigen Missverständnissen. Der Gesprächspartner der drei Wissenschaftler:innen ist aber nachsichtig und zeigt ihnen, wie sehr sie in ihrer eigenen Fachsprache festhängen.
Am Ende gibt er ihnen sogar ein Glossar mit, das hier als Dokument zu Verfügung steht.
Episode 6: Mutti ist die Beste
Bei Martins Familie angekommen, müssen die drei ihren Text nach dem gemeinsamen Abendessen laut vorlesen. Sie bekommen ein weiteres Feedback und Hinweise zur Lesbarkeit.
Außerdem gibt es für alle, die zahlenbasierte Prüfungen mögen, den „Flesch-Reading-Ease“-Lesbarkeitsindex.